
Wie bekommen mein Hund und ich eine gute Bindung?
Wenn man einen Hund in die Familie aufnimmt, wünscht man sich, dass er eine gute Bindung aufbaut und man ein harmonisches
Zusammenleben hat. Aber wie kann man das erreichen? Weil jedes Wesen ein Individuum ist, gibt es leider keine Anleitung, die man einfach nur
abhaken muss. Dennoch gibt es ein paar wertvolle Tipps, die helfen können im Zusammenleben mit „dem besten Freund des
Menschen“.
Habt Spaß zusammen
Mit jemanden, mit dem man Spaß hat, ist man gerne zusammen. Gemeinsames Spielen, Toben, Herumalbern,
Abenteuerspaziergänge, Leckerlisuchspiele, etc., machen den Menschen interessanter für den Hund!
Kuscheln erwünscht
Kuschelt nach Herzenslust mit eurem Hund. Das alte Gerücht, dass man den Hund dadurch verhätschelt, ist
längst widerlegt. Hunde sind soziale Wesen und brauchen für ihr Wohlbefinden auch körperliche Nähe zu ihren Bezugspersonen. Beim Kuscheln wird das
sogenannte Bindungshormon Oxytocin ausgestoßen, was für ein vertrautes Wohlgefühl sorgt. Und das tut Mensch und Hund gut. Auch wenn euer Hund zu
euch kommt und Nähe sucht, könnt ihr auf die Kuschelanfrage eingehen. Das hat nichts mit angeblicher „Dominanz“ zu tun, sondern es ist in einer
vertrauten Beziehung einfach normal, dass man die Nähe des anderen sucht. Es macht aber auch Sinn, dass der Hund von Anfang an lernt, dass er
manchmal „nicht dran“ ist. Schließlich kann und will man sich nicht rund um die Uhr nur um ihn kümmern. Das heißt, wenn Mensch mit anderen Dingen
beschäftigt ist, ist gerade keine Kuschelzeit. So lernt der Hund, dass es ganz selbstverständlich Phasen am Tag gibt, in denen er Pause hat und zur
Ruhe kommen soll. Man kann ihm dabei helfen, indem man ihm zum Beispiel seine Ruheplätze so angenehm wie möglich macht, so dass er sich auch ohne
seinen Sozialpartner Mensch wohlfühlt – sein Wohlbefinden sollte also nicht nur davon abhängig sein, ob er gerade die Aufmerksamkeit seiner
Menschen hat. Wenn der Hund „Pause“ hat, sollte man auch nicht auf Spiel- oder Kuschelaufforderungen eingehen.Wenn ihr mit eurem Hund kuschelt,
achtet immer darauf, ob er es auch wirklich als angenehm empfindet. Wenn er Anzeichen zeigt, weggehen zu wollen, lasst ihn. Das sollte man
unbedingt auch Kindern erklären.
Bedürfnisse erfüllen
Achtet darauf, dass die Grundbedürfnisse des Hundes erfüllt sind – er braucht Futter, Wasser, ein
warmes, trockenes Zuhause, genug Bewegung, genug Ruhe (ca. 16-18 Stunden am Tag!), ungestörten Schlaf und das Zusammenleben mit seiner Familie. Was
der Hund darüber hinaus braucht, ist individuell, findet es heraus! Dann sollte er rundum zufrieden sein.
Der sichere Hafen
Wenn euer Hund sich in einer Situation unsicher fühlt oder sogar Angst bekommt, bietet ihm Schutz. Dass man
dadurch die Angst verstärkt, ist eine Unwahrheit, die sich hartnäckig hält, aber keinerlei Grundlage hat. Seid ein souveräner Partner für euren
Hund, auf den er sich verlassen kann, wenn er überfordert ist.
Gute Kommunikation
Hunde sind erstaunlich gut darin, uns Menschen zu verstehen. Das betrifft aber vor allem unsere
Körpersprache. Deshalb ist es wichtig, dass ihr mit Ihrem Hund „Vokabeln übt“. Signale (Kommandos) müssen erst erlernt werden! Aber auch ihr könnt
euch darin üben, die Hundesprache immer besser zu erlernen, damit ihr und euer Hund gut miteinander kommunizieren könnt.
Klare Regeln
Was heute gilt, sollte morgen auch noch gelten. Besprecht in der Familie, was die Regeln für den Hund sein
sollen und zieht alle an einem Strang. Dann wird der Hund sehr schnell verstehen, wie er sich verhalten soll. Wenn er zum Beispiel heute auf die
Couch darf und morgen nicht, weil Besuch da ist, wird er das nicht verstehen können. Ebenso wäre es unklug, wenn ein Familienmitglied den Hund
immer vom Tisch füttert und er bei einem anderen nicht in die Küche darf. So weiß der Hund nicht, woran er ist, wie soll er da lernen, welches
Benehmen von ihm erwartet wird?
Gutes Verhalten belohnen
Sicher macht euer Hund von sich aus sehr viele Sachen, die euch gut gefallen. Das sollte man nicht
als selbstverständlich hinnehmen. Lobt und belohnt ihn dafür! Ihr sagt dem Hund auf diese Weise, wie er sich verhalten soll und das ist ein sehr
wirksames Erziehungsmittel. Wenn er zum Beispiel im Wald in eurer Nähe bleibt, statt nach Wild zu stöbern, und ihr das belohnt, wird er immer mehr
darauf achten, sich in eurer Nähe aufzuhalten, weil sich das gut anfühlt.
Interesse zeigen
Oft meinen wir, dem Hund immer vorgeben zu müssen, was er gerade tun soll. Probiert doch mal folgendes:
Zeigt Interesse an Dingen, für die euer Hund sich interessiert. Wenn er zum Beispiel einen tollen Stock gefunden hat und sich damit beschäftigt
oder ein Loch buddelt, lasst ihm Zeit und bleibt interessiert bei ihm. Vielleicht ergibt sich daraus sogar ein gemeinsames Spiel.
Freundlichkeit und Fairness
Wenn man einem Hund weh tut, ihn einschüchtert oder ihm bewusst Angst macht, wird er sein
Vertrauen verlieren. Wirksamer und auch besser für die Bindung ist es, bestimmt, aber freundlich die nötigen Grenzen zu setzen. Versucht doch mal,
Verhalten, dass ihr nicht haben möchtet, durch gute Planung zu verhindern, so dass euer Hund es nicht „üben“ kann. Und belohnt umgekehrt das
Verhalten, das ihr gut findet. Diese Art der Hundeerziehung schafft Vertrauen und macht Spaß und euer Hund folgt euch dann gerne.
Training ist ein Spiel
Hundeerziehung muss nicht mit langweiligem Drill verbunden sein. Eigentlich ist jedes „Kommando“, das
man seinem Hund beibringen will, ob Fußgehen oder Männchen machen ein Trick, den man dem Hund mit viel Spaß auf beiden Seiten beibringen kann. Dann
lernt es sich auch viel schneller und der Hund hat hinterher immer auch Spaß, das Signal auszuführen – und das wiederum schweißt euch als Team
zusammen.
So klappt es mit der guten Bindung!
Wir wünschen euch und eurem Vierbeiner eine schöne gemeinsame Zeit!
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